Kunsttherapie ist für mich ein großartiger Weg um Gefühle mal nur als Gefühle kommen zu lassen um sie – zack, farblich, graphisch, wie auch immer, zum Ausdruck zu bringen. Die mal ansehen zu können, das ist sooo wichtig, um se überhauptmal erstmal so wirklich annehmen zu können. Sie reinholen, statt sie abzuspalten. Als Grafiker ist es mir allerdings echt schwer gefallen, nicht gleich wieder das tolle Bild als Ziel zu haben, sondern einfach nur aufs Gefühl zu lauschen. Mit der Sicherheit, es kann nichts passieren wenn sich jetzt endlich mal was zeigt (geschützter Raum, Menschen die dich auffangen), war die Warterei auch machbar.

Ohne zu „Wollen“ meinen Gefühlen Raum zu geben – das war wirklich Schweißtreibend. Es waren sehr intensive Stunden in denen ich oft aggressiv und hart zu mir war – weil ich den inneren Kritiker nicht mundtot bekam. Gefühle sichtbar machen ist sehr wirkungsvoll – dann sind sie nämlich einfach mal draussen und ich kann mit ihnen umgehen und nicht wie sonst, dass sie mit mir umgehen. Die Gespräche mit den Therapeuten, geben dabei wichtige Impulse zu Neubewertung. So konnte ich einige kindliche Mustern endlich mal mit adäquatem, wesensgerechtem Denken & Handeln verknüpfen (Angst, Wut, Trauer).