Mosaik_Scheitern_1

img_1726Scheitern ist ein großes Kapitel. Hier kommen sicher bald noch andere Mosaiksteinchen dazu.
Schon früh habe ich die tiefe Verletzungen durch Schahm und Schuld erlebt – und habe das als maximales Scheitern gebucht. Was genau an der Schahm so hässlich ist, hab ich noch nicht erforscht. Hier geht es jetzt erst mal darum warum ich alte, ehemalige Erfolge im Heute nicht gelten lassen kann, ich verurteile mich dafür sogar noch nachträglich. Ich war falsch, verlogen und einfach nicht ich!!!! Hinterher ist man ja klüger – aber für mich bedeutet das: früher war ich doof! Und dafür schäme ich mich.

Ich bin seit klein auf auf Perfektionismus gepolt und folge blind diesem Muster „nur wer Leistung bringt wird gesehen und wenn’s gut genug war sogar gemocht“. Für mich bedeutet ein Scheitern deshalb ein riesengroßes Pfui. Ich blicke auf zurückliegende Erfolge nicht mit Stolz und Genugtuung sondern mit: da warst du nicht gut genug. Das war nix. Mach das nie wieder! Und so versuche ich es ungeschehen zu machen. Nach meinem Weggang aus München kamen fulminante Jahre in Berlin. Wirklich und ganz ehrlich – saugute Arbeit. Fünf Jahre später folgte die Kündigung und die Rückkkehr nach München. Ich hatte alle Kontakte von früher gekappt. Und genauso habe ich meine Erfolge in Berlin abgespalten und was soll ich sagen – diese Jahre, diese Arbeit, dieses Herzblut fehlt mir heute sooo sehr. Ich dachte ein Neuanfang ist auch ein Schwamm drüber. Ein zurück auf Null.
Heute fange ich also wieder bei Null an, erfinde mich ein viertes Mal neu und komme nicht drauf, wie ich mein Vorleben einordnen kann. Alte Erfolge zählen nicht, im Gegenteil habe ja versagt … also schweig still.
Heute habe ich diese „verrückte Denkweise“ erstmalig begriffen – gefühlt. Gefühlt wie das ist, wenn man mir etwas wegnimmt was ich geliebt habe. Wie mein Lieblingsspielzeug von damals. Das tut weh, macht traurig und einsam. Ich nehme mir selbst laufend Dinge weg – na, so was!
Also, meine Gedanken an frühere Leistungen werde ich so pflegen und achten, dass sie mir im heute als Ressource dienen und nicht als Makel.
Dann habe ich das gute Gefühl, genug Kraft zu haben, das Neue auch erfolgreich starten zu dürfen.
Ich werde immer mehr!
Nicht, ich werde mit jedem mal weniger (Abstieg).

Mosaik_Beziehung

IMG_1691Beziehung hat für mich erst seit Kurzem eine tiefere Bedeutung. Bis dahin war Beziehung für mich eher technisch, taktisch. Etwas, das man pflegen muss. Beziehung ist Arbeit …

Heute, nach 2 Jahren Cranio Sakral Therapie, als Behandler genauso wie als Behandelter, habe ich durch die Berührung eine völlig neue Qualität der Beziehung für mich entdeckt. Es ist ein emotionaler Austausch in beide Richtungen. Das ist Empfangen und Weitergeben. Das sind erwartungsfreie Geschenke. Bedingungslose Hingabe ohne Wertung.

Durch solche Berührungen durfte ich erkennen wie mich das Leben erreicht und was ich geben kann. Wie ich in Liebe angenommen werde und wie ich selbst echte Liebe geben kann.

In diesem Moment habe ich Beziehung. Zu mir, zum Leben, zum Ganzen.

Mosaik_Schatztruhe

img_1770In der Schatztruhe meines Lebens sind auch richtig hässliche Sachen. Großer Schmerz, tiefste Trauer und fette Wut. Da ist nicht nur Glück und andere goldige Preziosen. Nicht nur Sonne, Wärme und Schönheit. Mein Schatz besteht aus all dem was ich bisher wirklich annehmen konnte. Mit jedem Prozess, jedem echten Gefühl werde ich reicher.
 
Nur das mit dem Schatz fühlt sich komisch an:
Warum soll ich diesen Schatz verstecken? Bin ich zu unrecht reich? Fürchte ich den Verlust? Darf ich ihn genießen?
Ich weiß ihn noch nicht richtig zu „schätzen“.
 
Annehmen was ist, loslassen was nicht meins ist, Konsequenzen aushalten, Verhalten ändern, … alles leicht gesagt, aber immer wieder wie die Quadratur des Kreises. Uber den eigenen Schatten springen und wenn es nicht immer nicht klappt, dann noch liebevoll zu sich sekbst sein  – Ein Olympiasieg ist nicht viel schwerer dagenen – aber ich tu es. Ich bin mir das wert.

Mosaik_nichts_geht_verloren

img_1741Wenn plötzlich Erkenntnisse eintreffen, fühlt es sich an als ob ich noch einmal in die Vergangenheit zurück gebeamt worden wäre. Erlebtes wird ganz offensichtlich in jeder Phase der Erkenntnis vom Gefühl neu gesehen und entsprechend neu verortet.

Nichts ist umsonst gewesen, nichts von Bedeutung ist wertlos, nur weil ich es früher noch nicht wahrnehmen konnte. Mein Leben ist in jedem Moment perfekt und wenn ich es heute nicht fühlen und annehmen kann, dann kann ich das morgen nachholen. Juchee! Verkanntes ist nicht verloren – es wartet einfach auf mich. Wie schön! Nichts verpasst zu haben, macht mich versöhnlicher. Mein Leben wird leichter. DANKE.

 

Wie ich an diese alten Erlebnisse drankomme? Immer wenn es dran ist – und dann zB. über die Arbeit mit dem Somato Emotional Release, der Arbeit an Energiezysten (CranioSacralTheraphie).

Oder auch mal ganz spielerisch, mit konzentrativer Bewegungs Therapie (KBT). Das ist auch eine wundervolle Herangehensweise, die mir sehr geholfen hat, das ewige Denken & Reden ins Gefühl rüberzuholen und um endlich eine Veränderung nachhaltig zu ermöglichen.

Aber diese Arbeit gelingt mir nur dann wenn ich es schaffe das „Wollen“ loszulassen. „Ich will das jetzt loswerden!“ – bewirkt original das Gegenteil. Wie gemein.

Mosaik_Werte

img_1773Werte haben ist gut, aber nach Werten auch zu leben ist was ganz anderes. Bisher habe ich in Werten eher „Muster“ gesehen, Blaupausen nach denen ich leben konnte, in der Sicherheit, etwas richtig zu machen (Fleiß, Respekt, Treue, …). Das ist mittlerweile anders. Heute sind Werte für mich Inspiration. Optionen meines Lebens, angepasst an meine Möglichkeiten in diesem Leben ein kompletter Mensch zu werden. Werte geben mir heute wichtige Impulse mich in die richtige Richtung zu bewegen.

Muster sind dagegen Anweisungen mit Strafandrohung bei Missachtung. Muster machen und halten mich abhängig.

Muster machen abhängig. Werte machen frei.

Mosaik_geschenktes Leben

Oft reden wir über „ein Geschenk des Lebens“ ich bin dann meistens super dankbar – z.B wenn die große Liebe zu mir gefunden hat, oder ein gesundes Kind auf die Welt kommt.
Aber oft bin ich auch schlicht neidisch, weil jemand Anderes auch etwas geschenkt bekommen hat, einfach so – wie ungerecht! Ich muss dafür hart arbeiten! Und so entwickle ich Ansprüche ans Leben … wie überheblich. Oder ich werde argwöhnisch und denke, ich müsste wegen der Geschenke jetzt besonders viel tun und – Mist!! – wenn ich nicht gut genug bin, nimmt man es mir wieder weg!!! Völlig wirr – krank in der Birne!
img_9973Wirklich dankbar, ohne Furcht im Nacken bin ich bei dem Gedanken: „geschenktes Leben“ (Nur ein Buchstabe anders und doch so viel richtiger! So nah bei einander und doch so unterschiedlich).
Ich lebe ein geschenktes Leben. Ein riesengroßes, wundervolles Geschenk. So groß und so unglaublich genial – wie es das kein zweites mal gibt – hab nur ich! Meins!
So ein Geschenk kommt nicht vom Finanzamt, vom Arbeitgeber oder der Partnerbörse – es kommt von dem großen Ganzen, dem heiligen, all Liebenden – ach, sagen wir doch einfach von Gott. Geschenkt aus purer Liebe, nichts als purer, alles annehmender Liebe – und nicht wegen guter Leistungen meinerseits oder meiner Eltern.
Und dann merke ich direkt, wie eine ganz wunderbare, klare Kraft hochkommt. Beschützend, nährend. Mit diesem Geschenk kann ich pfleglich umgehen, ohne dass ich es als Last empfinde oder den Wunsch habe es für ewig fest zu halten. Diese weiche Kraft merke ich auch in anderen Momenten. Dann habe ich das Gefühl Antworten zu bekommen, nicht alleine zu sein. Wunderbar.